Der Begriff „Tumor“ wird oft gleichgesetzt mit Krebs. In Wirklichkeit ist das Wort Tumor nur eine Beschreibung für Wachstum oder eine Schwellung. Ein Tumor kann Krebs sein, ist es aber in der Mehrheit der Fälle nicht.
Vor allem im Enddarmbereich kommt es zu Knotenbildungen aufgrund mannigfacher Ursachen; in den seltensten Fällen handelt es sich tatsächlich um Darmkrebs.
Eine plötzliche Schwellung im Enddarmbereich, die bei vielen Patienten auftritt, ist die häufige Analvenenthrombose, ein Blutgerinnsel in den Venen am Darmausgang. Diese Analvenenthrombose verursacht spannende, drückende Schmerzen und tritt oft nach Pressen, zum Beispiel bei Verstopfung oder auch gerne nach übermäßigem Alkoholgenuss auf. Die Analvenenthrombose ist typischerweise prall zu tasten, verschieblich und mit glatter Oberfläche.
Stark vergrößerte Hämorrhoiden (mindestens Grad II) können zum Beispiel beim Stuhlgang nach außen prolabieren und dann ebenfalls als Tumor zu tasten sein. Im Gegensatz zu oben beschriebenen Analvenenthrombose sind prolabierende Hämorrhoiden weich. Sie nässen, jucken und bluten.
Gelegentlich bilden sich auch Hautfalten am Darmausgang, sogenannte Marisken, infolge der Analvenenthrombosen. Diese Marisken sind manchmal verhärtet, vernarbt und neigen zu Entzündungen. Marisken können auch entstehen aufgrund einer anderen proktologischen Erkrankungen, die sich weiter in der Tiefe, im Darm abspielt, zum Beispiel Analfisteln oder Analfissur. In diesem Falle sind die Marisken überschießendes Narbengewebe, welches durch den Druck am Schließmuskel langsam nach außen wächst.
Warzen am Darmausgang tasten sich hart und Jucken. Häufige Warzen sind Feigwarzen (Condylome); sie werden in der Regel durch Sexualkontakte, in der Sauna oder auch zum Beispiel durch Benutzung des gleichen Handtuchs übertragen. Die auslösenden Keime (humanes Papillomavirus) überleben in Feuchtigkeit.
Bösartige Geschwülste am Darmausgang wachsen langsam, sind oft nicht schmerzhaft und bluten beim Stuhlgang. Sie sind im Gegensatz zur oben beschriebenen Analvenenthrombose von unregelmäßiger, höckeriger Oberfläche und wachsen in die Tiefe des Gewebes, sind deswegen nicht verschieblich.
Auch Ärzte, die nicht häufig proktologische Erkrankungen sehen, verwechseln manchmal Analvenenthrombosen mit Hämorrhoiden oder sogar mit bösartigen Tumoren. Deswegen empfiehlt sich in der Regel ein Besuch beim Spezialisten, um sich kurz untersuchen zu lassen und Sicherheit über die Diagnose zu bekommen.