Proktologen sind hochspezialisierte Ärzte, die Erkrankungen des unteren Verdauungstrakts diagnostizieren und behandeln. Dazu gehören die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des unteren Verdauungstrakts, zu dem der Dickdarm, der Mastdarm und der Anus gehören. Ebenso gehört die chirurgische Behandlung von Erkrankungen des Sigmas, des Rektums und des Anus zu den Kernaufgaben eines Proktologen.
Zu den häufigsten proktologischen Erkrankungen gehören Hämorrhoiden, Analfissuren, Stuhlinkontinenz, Proctalgia fugax, übermäßiger Dammabgang, dermatologische Erkrankungen wie Perianalekzeme, Psoriasis, Streptokokken-Dermatitis und Mykosen, Abszesse, Fisteln, anale Hautanhängsel, Dickdarm- und Mastdarmkrebs, Divertikulitis, Reizdarmsyndrom, Polypen, Mastdarmvorfälle und sexuell übertragbare Infektionen (STIs).
Patienten sollten bei allen Symptomen, die den unteren Verdauungstrakt betreffen, einen Proktologen aufsuchen, z. B. bei analem Ausfluss, rektalen Blutungen, einem Knoten am Anus, veränderten Stuhlgewohnheiten oder Eigenschaften wie Farbe oder Konsistenz, einer roten, geschwollenen Stelle am Gesäß, z. B. einem Abszess, oder wenn sie älter werden und sich auf Krebs untersuchen lassen müssen. Stellt der Hausarzt außerdem Veränderungen in den Labor- oder klinischen Daten fest, die auf Darm- oder Enddarmkrebs hindeuten, kann er den Patienten an einen Proktologen überweisen.
Die Behandlungen für viele der oben genannten Erkrankungen hängen maßgeblich von der jeweiligen Diagnose ab. Zu den gängigen Behandlungen gehören Anoskopie, Koloskopie, digitale rektale Untersuchungen, endorektaler Ultraschall, Proktoskopie, Sigmoidoskopie, Laparoskopie, Roboterchirurgie und gezielte oder Immuntherapie. In einigen Fällen kann eine Kombination von Behandlungen erforderlich sein.
Das Hauptziel der Behandlung ist die Verringerung der Symptome, die Verbesserung der Lebensqualität und die Wiederherstellung der normalen Funktionsfähigkeit.
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