Was ist eine Steißbeinfistel?

Die Steißbeinfistel, Sinus pilonidalis, ist ein weit verbreitetes Krankheitsbild vor allem bei jungen Menschen. Männer betrifft es, statistisch gesehen, häufiger als Frauen.

Bei dieser Art Fistel handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung der Haut und des Unterhautfettgewebes im Bereich des Steißbeins.

Oft entstehen sie durch steife Haarfragmente, die unter die Haut gelangen. Daher findet man in einer solchen Fistel meistens auch abgebrochene Haare, Talg und abgestorbene Zellreste. Optisch erkennt man in der Poritze (Rima ani) kleine Löcher so genannte Pits oder Pori.

Gibt es unterschiedliche Formen der Steißbeinfistel?

  • Die akute, schmerzhafte, meist auch eitrig abszedierende Form:
    Bei der akut eitrigen Form sollte eine zeitnahe Entlastung der Entzündung durch einen limitierten bzw. kleinen chirurgischen Eingriff also eine Eröffnung des Abszesses erfolgen. Die Steißbeinfistel kann so in die chronische Form überführt werden. In diesem Stadium kann die Erkrankung dann geheilt werden.
  • Die chronische Form mit Flüssigkeitsabsonderungen in der Poritze (eitrig oder klar):
    Die chronische Steißbeinfistel wird chirurgisch therapiert. Je nach Ausprägung stehen diverse chirurgische Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Medikamentöse Therapieansätze  führen zu keinem dauerhaften Erfolg.

In Deutschland ist die so genannte radikale Exzision, das großzügige Ausschneiden der Fistel und die Einleitung einer offenen Wundbehandlung weiterhin sehr weit verbreitet. Häufig entstehen dann große Wunden, die über Monate sehr langsam abheilen und die Lebensqualität stark einschränken können.

Aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung mit Steißbeinfisteln und dem Austausch mit anderen proktologischen Zentren, bieten wir in unserer Praxis auch minimal invasive Behandlungsverfahren an.

Dieses Verfahren nennt man Pit Picking.

Der Eingriff ist so minimal, dass wir sie bei uns ambulant und häufig in lokaler Betäubung durchführen. Die Wunden sind sehr viel kleiner und heilen häufig viel besser ab. Bei diesem Verfahren kann es allerdings immer wieder auch zu Rezidiven führen, d.h. es kann wieder auftreten.

Bei ausgeprägten Befunden und/oder chronischen Wundheilungsstörungen, bevorzugen wir die

Verschiebelappenplastik nach Karydakis

Der Clou dieser Operation besteht darin, die Wunde aus der Rima ani, also aus der Poritze, seitlich auf die Pobacke zu verlagern. In der Rima ani herrscht in der Regel ein recht feuchtes Milieu mit vielen Keimen vor, so dass die Wundheilung bei hier angelegten Nähten, aber auch offenen Wunden nicht ideal funktioniert.

So kommt es in der Region häufig zu Wundheilungsstörungen. Durch die Verlagerung der Wunde leicht seitlich auf die Pobacke, findet die Wundheilung nun in einer deutlich besseren Umgebung statt.
Die Naht kann so problemlos abheilen und man ist nach ca. 2-3 Wochen wieder in vollem Umfang belastbar.

In unserer Praxis führen wir die komplette Sinus pilonidalis Behandlung, Steißbeinfistelbehandlung, inklusive der Karydakisplastik ambulant durch.
Ein Krankenhausaufenthalt, wie er gerade für eine Karydakisplastik in der Regel vorgeschlagen wird, entfällt. Dadurch können Sie zu Hause genesen, und die gesamte Vor-und Nachbehandlung erfolgt ambulant.

Da wir permanent auf unserer Handy-Nummer für den Patienten erreichbar sind, ist mit einer solchen rund-um-die-Uhr Betreuung aber zu Hause genesen wird aus unserer Erfahrung, eine schnellere und bessere Heilung erzielt. Weitere Informationen finden Sie auch im Reiter Fistel auf unserer Webseite.

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